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Frei und ungebunden zu arbeiten, ist ein Privileg und ich genieße es sehr, ortsunabhängig mit meinem Business zu sein. Keine Frage. Und dennoch: spätestens in den letzten zwei Corona-Jahren habe ich gemerkt, wie wichtig mir persönlich ein eigener Ort zum Arbeiten ist. Nicht am Küchentisch, nicht zwischen den Kids im Wohnzimmer, nicht auf der Bank im Park. Ein Ort, an den ich mich alleine zurückziehen kann, an dem alle Sachen stehen bleiben dürfen. Ein Ort, der nur von mir genutzt wird und der all meine Büro-Habseligkeiten bereithält. Ein Ort, den ich ganz nach meinen Vorstellungen einrichten kann.
Und eigentlich hatte ich all das schonmal.
Fertig eingerichtet, gemütlich, wenn auch ganz anders im Stil als jetzt. Als dann aber meine Tochter auf die Welt kam, habe ich die Freiheit des ungebundenen Arbeitens voll ausgekostet und richtete mir meine Arbeitswelt zunehmend im Wohnbereich ein. Denn klar: es ist ja auch so praktisch: arbeiten, während die Kleine im Wohnzimmer spielt, telefonieren, während man die Spülmaschine ausräumt. Doch meine Arbeit; sie braucht einen Platz. Einen festen Platz! Einen Platz für Kreativität und Chaos. Einen Ort, der sein Chaos auch mal bis zum nächsten Morgen behalten kann, ohne dass ich Angst um den Laptop oder die Mikrofone haben muss. Also wurde aus dem Gästezimmer wieder ein richtiges Arbeitszimmer. Exakt nach meinen Wünschen eingerichtet. So, dass Kreativität und Worte gleichermaßen fließen können. Was gibt es Schöneres, als einen leeren Raum ganz nach den eigenen Vorstellungen einrichten zu können? Dabei habe ich nach meinen Vorerfahrungen genau darauf geachtet, bestimmte Dinge einzuhalten, um mich in meiner Kreativität wirklich ausleben zu können und maximal wohl zu fühlen.
1. Das Zentrum des Büros: der Schreibtisch
Dreh- und Angelpunkt meines Büros soll und muss mein Schreibtisch sein. Groß genug für all meine Ideen, schön anzusehen und perfekt im Raum platziert. Ich habe mich dafür entschieden, ein altes Schreibtisch-Gestell von Ikea wiederzuverwenden. Es ist für einen Eckschreibtisch angelegt und bietet mir platztechnisch die beste Möglichkeit, meinen Ideen freien Lauf zu lassen. Ein Eckschreibtisch erfüllt für mich alle Anforderungen an Platz und Organisation, denn so kann ich ihn in Computer-Fläche und Kreativ-Fläche einteilen. Die alte Schreibtischplatte wollte ich nicht wiederverwenden und habe mich im Baumarkt nach einer Alternative umgeschaut. Da meine favorisierte Eichenholzplatte erstens nicht verfügbar und zweitens viel zu teuer war, habe ich auf eine günstige Alternative umgeschwenkt und habe mich für extralange Regalböden in Eicheoptik entschieden. Da sie von der Breite her zu schmal gewesen wären, habe ich jeweils zwei Böden pro Seite verschraubt und komme so auf eine Breite von 60 Zentimeter und eine Gesamtlänge von 140 cm (Eckseite) und 200 cm (lange Seite). Das Schreibtischgestell ist höhenverstellbar und wurde von mir schwarz lackiert. Bei der Platzierung habe ich auf folgende Dinge geachtet:
- Schreibtisch seitlich des Fensters platzieren, damit das Licht angenehm auf den Arbeitsplatz fällt
- Schreibtisch im Raum platzieren, damit ich mich nicht eingeengt fühle durch eine Wand, auf die ich starre
- Schreibtisch nicht so platzieren, dass ich mit dem Rücken zur Tür sitze – psychologisch ungünstig
So steht er also nun mitten im Raum und ich kann rechts hinausschauen und links zur Tür blicken. Den Schreibtisch habe ich dann noch mit einem passenden Teppich ausgestattet, um ihn noch stärker zu einer Insel im Raum werden zu lassen. Folgende Produkte habe ich verwendet:
- Schreibtischgestell (gibt es nicht mehr in der Form)
- Regalböden (habe die Breite 30 cm gewählt)
- Teppich
2. Das A und O: der richtige Bürostuhl
Ich weiß: Ergonomie am Arbeitsplatz ist ein nerviges Thema und es macht nicht sonderlich viel Spaß, sich mit der Auswahl eines Bürostuhls näher zu beschäftigen. Aber wirklich: es macht unglaublich viel Sinn! Hier verbringt ihr immerhin viele Stunden am Tag. Und wer nachts nicht auf Stuhlauflagen oder Teppichen schläft, der sollte auch Zeit in die Auswahl seines Bürostuhls stecken. Ich habe mich für zwei Varianten entschieden, zwischen denen ich wechseln kann: das Arbeiten im Sitzen und das Arbeiten im Stehen. Zum Sitzen verwende ich schon seit einigen Jahren den Swopper von Aeris, dessen Kindervariante (Swoppster) auch meine Kinder im Zimmer stehen haben. Der Swopper ist dank seiner 3D-Technologie ideal, um den Rücken zu unterstützen, denn er folgt meinen Bewegungen in alle drei Richtungen: nach vorne, zur Seite und vertikal. So werden die Bandscheiben, wie beim Gehen, genährt und entlastet. Statt einer Rückenlehne stützt die eigene starke Muskulatur den Rücken.
Eine ideale Sitzhaltung nimmt man dabei übrigens ein, wenn die Unterarme locker und waagerecht auf der Schreibtischplatte liegen und zu den Oberarmen einen rechten Winkel bilden.
Außerdem arbeite ich zwischendurch gerne im Stehen und habe mir dafür eine eigene Konstruktion einfallen lassen. Da ich einen Eckschreibtisch habe, bietet er ausreichend Platz, den ich mit dem wunderbaren Tisch von Jungholz zu einem Stehschreibtisch umbauen kann. Laptop drauf und los geht’s! Zum Glück passt die Höhe ideal für meine Körpergröße – alternativ könnte man den Jungholz-Tisch auch auf einem Regal abstellen.
3. Bitte aus dem Sichtfeld: Akten und Ablage
Mit Aktenordnern und sonstigen Büroartikeln ist es bei mir so eine Sache: je mehr rumliegt, desto unruhiger werde ich. Deshalb gilt für mich, dass ich alle Dinge unsichtbar verstauen muss, um wirklich einen klaren Kopf zu haben. Offene Büroablagen sind deshalb den geschlossenen Kallax-Regalen gewichen, die ich schon seit meiner Studienzeit habe und die nun einfach mit den neuen Kallax-Türen ausgestattet wurden. Hier hat absolut alles Platz, was ich aufbewahren oder verstauen muss und ich kann jedem nur raten, der eigenen Kreativität zuliebe, möglichst viel Raum für eine ruhige Fläche zu schaffen.
Übrigens: am besten ist es, ihr platziert eure Regale etwas weiter vom Schreibtisch weg, damit ihr im sitzlastigen Alltag etwas mehr in Bewegung bleibt. Gleiches gilt auch für den Drucker. Auch telefonieren kann man wunderbar im Stehen!
4. Lieber weniger als mehr: Farben
So schön kräftige Farben auch sind: sie lenken uns oft vom Wesentlichen ab. Das gilt übrigens gleichermaßen für sehr grelle wie auch für sehr dunkle Farben. Alle überflüssigen Impulse lenken unser Gehirn ab – also besser auf ruhige und dezente Farben setzen, die eher mit bunten Dekorationskontrasten ergänzt werden können. Ein ruhiges, warmes Weiß, Beige- und Cremetöne, Grau oder auch pastellene Farben eignen sich wunderbar, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Als Grundfarbe habe ich mich bei der Wandfarbe wie auch bei den Möbeln für Weiß entschieden, ergänzt mit schwarzen und holzfarbenen Elementen.
Da Blautöne für Konzentration und Vitalisierung sorgen sollen, habe ich die Wand hinter dem zweiten Bürotisch in einem Petrol-Ton von schöner Wohnen gestrichen. Die Wand hinter dem Sofa – der Ruhezone – ist in einem milden Senfgelb gestrichen und passt perfekt zum Petrol-Ton.
5. Wichtiger als gedacht: Licht und Dekoration
Nicht zu unterschätzen ist das richtige Licht, denn der Körper braucht ausreichend Licht, um die Augen zu schonen und die aktivierenden Eigenschaften von hellem Licht optimal verwerten zu können. Geachtet habe ich deshalb auf helles und blendfreies Licht, das das wenige Tageslicht im Büro ergänzt. Optimalerweise setzt man auf eine Kombination aus Tageslicht, einem angenehmen Umgebungslicht und einer blendfreien Schreibtischlampe. Zwar wird grade kaltweißem Licht eine aktivierende Wirkung nachgesagt: ich mag es aber absolut nicht und setze deshalb auf sehr warmes, gemütliches Licht.
Beachten solltet ihr, dass eine zu dunkle Umgebung die Augen schnell überlasten kann und Kopfschmerzen und eine geringere Konzentrationsleistung zur Folge haben kann. Ich habe mich für eine selbst gebaute Schreibtischlampe, meine normale Computerlampe und eine zweiarmige Deckenlampe entschieden.
Der Rest der Dekoration besteht aus wenigen Grünpflanzen, einem großen Spiegel, einigen Prints und den Schreibtischutensilien. Grade die Grünpflanzen machen das Büro sehr wohnlich, während der Spiegel für Weite sorgt. Eventuell werde ich diesen sogar noch durch einen weiteren Spiegel ergänzen, damit ich hier auch den einen oder anderen Content zeigen kann.
Ich hoffe, euch gefällt mein neues Büro ebenso wie mir und das eine oder andere hat euch zum Gestalten eurer eigenen vier Wände inspiriert.
Alles Liebe!
Jenny